Perito Moreno – Ein unfassbar schöner Gletscher
WEg zum Perito Moreno
Der Besuch des Perito Moreno verzögerte sich etwas, da leider eine sehr schlimme Lebensmittelvergiftung dazwischen kam. Diese bescherte uns einen Tag im Hostel.
Als es wieder besser war, machten wir uns auf den Weg mit dem Bus nach El Calafate.
Das Dorf ist eindeutig sehr touristisch, es gibt süße Kobolde, einen Artesania-Markt, hübsche Restaurants und Cafés, ein Dinosauriermuseum und einen verdammt teuren Bus zum Perito Moreno.
Wir schlenderten ein wenig durch das Dorf und wollten am nächsten Tag in den Nationalpark starten. Früh standen wir auf und kletterten die Stufen zum Busbahnhof hinauf.
Am Eingang des Parks mussten wir schon wieder einen viel zu teuren Preis zahlen, um hinein zu dürfen. Doch schon von Weitem konnte man erkennen, dass der Gletscher den Preis wert war: er schimmerte bläulich-weiß in der Ferne, als strecke uns das Gebirge eine riesige gefrorene Zunge entgegen.

Der Gletscher : Perito Moreno von Nahem
Wir beschlossen, möglichst alles zu sehen und wählten eine Kombination aus den verschiedenen Pfaden. Hauptsache besonders nah an den Gletscher heran kommen. Der Perito Moreno ist nur einer der vielen Gletscher des riesigen Gletschermassivs Los Glaciares. Dieses bildet eine der größten Gletscherfläche außerhalb der Antarktis.
Er ist besonders aus zwei Gründen extrem faszinierend: Zum einen wächst er noch, oder bleibt zumindest über die Jahre ungefähr gleich groß. Woran das liegt, ist für uns Laien viel zu schwer zu verstehen. Irgendwie hat es wohl mit der Kombination aus Gletscher und dem anliegenden See zu tun.
Der andere faszinierende und noch spektakulärere Punkt ist, dass er sich gegen eine Landzunge (und zwar die, von der man den Gletscher besichtigen kann) schiebt. Dadurch baut sich zunehmend Druck auf und führt dazu, dass von Zeit zu Zeit eine enorme Eisexplosion ausgelöst wird.
Diese Naturgewalten von Nahem zu erleben, muss wirklich gigantisch sein. Den richtigen Zeitpunkt haben wir natürlich leider nicht erwischt.
TIPP: alle paar Jahre gibt es eine Eis-Explosion, wenn du kannst, versuch auf jeden Fall, dabei zu sein!
Trotzdem beeindruckten uns die Eismassen unmenschlich. Die Oberfläche des Gletschers war ganz zerklüftet und endete in Spitzen, die in den Himmel ragten. Alles schimmerte bläulich und weiß und der Gletscher reichte, so weit man blicken konnte.
Am meisten brachte es uns zum Staunen, wenn ein Eisbrocken vom Gletscher abbrach und in die Tiefe fiel. Dieser landete dann ca. 40 Meter tiefer im Wasser. Es dauerte Sekunden, bis man zeitlich versetzt ein ohrenbetäubendes Krachen und Klatschen hörte.
Die Brocken sahen aus der Entfernung winzig aus. Erst das Getöse danach verriet das Ausmaß der herabfallenden Eisberge. Wenn so ein LKW-großer Eisklotz in die Tiefe stürzte und einen lauten Platscher folgen ließ, verschlug es uns jedes Mal wieder den Atem.
Als uns langsam kalt wurde und wir uns einen Kaffee im oben liegenden Bistro gegönnt hatten, machten wir uns auf den Rückweg. Wir hatten Gänsehaut von dem irren Spektakel, das sich uns heute geboten hätte.