Schweben im Toten Meer – Jordanien
Erwachen im Dana Reservat
Morgens erwachten wir in unserer Unterkunft am Biosphärenreservat Dana. Es gab Frühstück mit extrem süßer Marmelade und feinsäuberlich aufgestrichenem Hummus. Dazu das unweigerlich zugehörige Arabische Brot.
Unser Gastgeber empfahl uns eine Wanderung um die Spring Gardens, die eine Stunde dauern sollte. Allerdings sagte er etwas von Straßen, auf denen wir entlang laufen sollten. Nein danke. Für andere Wanderungen hätten wir Eintritt zahlen müssen, leider besaßen wir aber nur noch 11 JOD (und kein Geldautomat). Niemals hätte das gereicht.
Somit entschlossen wir uns, den Ausblick über das Reservat lieber von einer der Straßen zu genießen und uns an die Weiterfahrt zu machen. Wir haben aber einiges über das Gebiet gelesen und bei mehr als eine Woche Zeit hätte eine Erkundungstour nicht fehlen dürfen.
Die Straße führte uns zunächst hinauf und dann immer weiter die Berge herab zum tiefsten Punkt der Erde, dem Toten Meer.
Wadi Mujib ist geschlossen
Wir setzten also unseren Weg zum Wadi Mujib, dem „Grand Canyon Jordaniens“ fort. Es ist das am tiefsten gelegene Naturschutzgebiet auf Erden und eine Wasserwanderung hindurch soll spektakulär sein. Nach 1 3/4 Stunden erreichten wir das Visitor Center. Und ein Mann erklärte uns, der Canyon sei geschlossen.
Leider hatten wir uns wohl nicht ausreichend informiert. Der Wadi Mujib ist von den ersten Regenfällen Ende Oktober/Anfang November bis ungefähr April nicht zu begehen. Es drohen lebensgefährliche Sturzfluten. Was für eine Enttäuschung.
Somit entschieden wir, den Tag heute in einen Relax-Totes-Meer-Spa-Tag zu verwandeln und eine Alternative für die Canyon Tour dann für Morgen zu suchen.
TIPP: es sollte zum kleinen Reise-einmaleins gehören, aber trotzdem für Verpeilos wie uns: wenn ihr canyoning in Jordanien machen wollt, informiert euch, ob der Canyon geöffnet ist…


Dekadenz im Dead Sea Spa Hotel
Durch unsere weggefallenen Wanderungen rollten wir gegen 10:30 Uhr auf den Parkplatz des Dead Sea Spa Resorts. Normalerweise sind wir nicht so Hotel-Fans und Luxus-Spa-Hotels sind auch nicht so unser Budget, aber am Toten Meer gibt es nur wenige Möglichkeiten und die Preise sind verdammt in Ordnung.
Unser Mietwagen wurde kurz nach Bomben untersucht, wir bekamen einen Zettel für die Parkberechtigung. Am Eingang vor der Rezeption wurde unser Gepäck durchleuchtet und wir mussten durch eine Sicherheitsschleuse gehen. Dass sie rot aufleuchtete, interessierte allerdings niemanden.
An der Rezeption bekamen wir auf Anfrage ein kostenloses Upgrade und durften auch schon einchecken, obwohl offiziell erst um 15:00 Uhr der Check-In begann. Wir erhielten ein extra großes Zimmer mit großem Balkon und Meerblick. Und Blick auf viele russische Touristen am Pool ;D
Erstmal richteten wir uns ein und genossen die frischen Laken, das gute WLAN und das große Bad. Danach machten wir uns auf den Weg hinunter zum hoteleigenen Strand. Die Strände hier sind nämlich richtig aufgeteilt und hohe Stacheldrahtzäune grenzen die einzelnen Hotelstrände voneinander ab.
TIPP: Ja. Macht den Trend mit und geht in ein Spa-Hotel. Es ist so anders als alles andere in Jordanien und es macht riesig Spaß.
Schweben auf Salz
Je näher wir dem Meer kamen, desto deutlicher konnten wir den Geruch des Salzes in der Luft spüren. Langsam tasteten wir uns vor in das Wasser, da überall Warnungen standen, es von Augen und Mund fern zu halten. Das Wasser fühlte sich etwas seifig auf der Haut an, so viel Salz war darin aufgelöst.
Sobald wir tieferes Wasser erreichten, legten wir uns auf den Rücken und schwebten förmlich im Wasser. Man konnte einfach nicht untergehen. Die paar Male, in denen man nicht aufpasste und auf den Bauch drehte, bekam man plötzlich echt Schwierigkeiten, den Kopf oben zu halten. So stark war der Auftrieb an den Beinen. Das Ganze war wirklich eine komplett neue Erfahrung.
Am Strand stand extra ein Bottich zur Verfügung, in dem sich schwarzer Schlamm befand. Der Schlamm kam direkt aus dem Toten Meer und wurde frisch aufgefüllt. Er soll super gesund für den Körper sein und so schmierten wir uns schön flächendeckend damit ein. Ein paar Minuten ließen wir die Masse einwirken und stürzten uns dann wieder in die nassen und salzigen Fluten.
Das Meer, das eigentlich ein See ist, war sehr unruhig und stürmisch. Wellen erschwerten es, ja keinen Tropfen Salzwasser in Augen, Nase und Mund zu bekommen. Schnell wusch das salzige Nass den Dreck von unseren Körpern.
Hunger und Enttäuschung
Nach dem ausgiebigen Bad im Salz grummelten unsere Bäuche und wir hatten einen Bärenhunger. Klar, das Hotel hatte unzählige Essensangebote in petto, aber erstens wollten wir mal raus und zweitens sollte es in der Nähe eine Mall mit Restaurants geben, die sogar empfohlen wurde.
Angekommen in der „Samarah Mall“ wurden wir aufgefordert, unseren Mietwagen für 2 JOD einem Parkservice zu überlassen. Okay. Wir gingen hinein und uns wurde direkt klar, dass die Empfehlung ein totaler Reinfall war. Ramschläden auf Luxus gemacht, Restaurants auf Europäisch gemacht, unten einen überteuerten Supermarkt und zwei Imbissbuden. Das war’s. Wir beschlossen, schnell an einer der Imbissbuden zu essen und dann so schnell wie möglich das Weite zu suchen.
TIPP: geht nicht in die Samarah Mall, wenn ihr nicht unbedingt müsst. basta.
Sonnenuntergang am Toten Meer
Wieder am Hotel angekommen und durchleuchtet, beeilten wir uns, um den Sonnenuntergang am Meer sehen zu können. Es war wirklich wunderschön, auch wenn direkt neben dem Hotelstrand der Müll ans Ufer gespült wurde. Genießen durften wir nur bis die Sonne verschwunden war, dann wurden wir vom Strand verscheucht.
Etwas Schade, denn dadurch leidet auch ein wenig die Atmosphäre. Bis es richtig dunkel gewesen wäre, hätte die Security schon einmal ein Auge zudrücken können.
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