Puerto Madryn nach Ushuaia – Wie fühlen sich 3500km im Bus an?
Busfahrt nach Puerto Madryn
Nach unserem schönen Start in Buenos Aires beschlossen wir, möglichst schnell ans südlichste Ende und ins tiefe Patagonien zu fahren.
Wir buchten zunächst einen Bus nach Puerto Madryn. Das hieß 18 Stunden durchgehend Bus fahren… Zum Glück machten wir die Erfahrung, dass die Busfahrt in einem argentinischen Reisebus nicht annähernd mit deutschen Reisebussen vergleichbar ist:
1. Man hat Platz!
Und wenn man Komfort-Sitze bucht (CAMA), kann man seinen Sitz sogar komplett zur Liege umfunktionieren. Aber auch schon Semi-Komfort (SEMI-CAMA) ist verdammt gemütlich.
2. Man bekommt Verpflegung!
Diese ist zwar mit mittel bis schlechtem Flugzeugfraß vergleichbar, aber es ist Essen!
3. Man bekommt immer etwas zu trinken!
Wasser wird immer und nach Nachfrage verteilt und wenn man Glück hat und will, kann man sogar Wein zum Essen trinken.
Puerto Madryn und die verpassten Wale
In Puerto Madryn kamen wir dann viel entspannter als gedacht an. Wir machten diesen Stopp in der Hoffnung, die spektakuläre Jagd der Orkas auf Seelöwen sehen zu können. Dort ist nämlich der einzige Ort, an dem man beobachten kann, wie die Schwertwale sich mit dem Wellengang auf den Strand tragen lassen, um dort die sich sonnenden Seelöwen zu überfallen.
Zu unserem Unglück waren wir zu spät, die Orkas waren schon weiter gezogen und wir hatten keine Chance, sie bei ihrer ungewöhnlichen Jagd zu beobachten.
Als wir dann enttäuscht zum Busbahnhof fuhren, um uns zu informieren, wann der nächste Bus nach Ushuaia fuhr, bot uns ein junger Typ an, für einen 20%igen Rabatt direkt in den nächsten Bus zu steigen. Er bringe uns sogar zum Hotel um unsere Sachen zu holen, damit wir den Bus auch noch erwischen könnten.
TIPP: wenn man ganz günstig und mit ein bisschen risiko reisen möchte, kann man kurz vor Abfahrt eines Fernbusses die günstigsten Tickets bekommen, quasi Last Minute in letzer minute!
(aber bitte nicht im tiefsten Patagonien, da ist die Nachfrage nach TIckets einfach zu hoch)
Busreise nach Ushuaia
Und plötzlich saßen wir wieder im Bus. Weiter auf dem Weg nach Ushuaia.
Nach weiteren verdammt langen 30 Stunden recht komfortabler Busreise, an langen Steppenlandschaften vorbei, mit Stopp in Rio Gallegos und inklusive der Überquerung der Magellan-Straße per Fähre, auf der wir sogar den seltenen Commerson-Delfinen begegneten, kamen wir dann endlich in Ushuaia an.
Direkt bei Ankunft konnten wir einen spektakulärem Sonnenuntergang über dem Meer bestaunen.
Müde angekommen, wurden wir gleich von jemandem angesprochen, der uns anbot, in seinem Hostel zu nächtigen, er lud sein Auto voll mit Leuten und Reisegepäck. Es stellte sich heraus, dass er früher in einer Metall Band spielte und so wurden wir kurz vor unserem zu Bett gehen noch ordentlich mit Metallica beschallt.
Danach fielen wir wirklich erschöpft in unser Hostel-Bett.

