Petra – Eine Felsenstadt, die verzaubert.

Petra, wir kommen.

Heute sollte es endlich so weit sein, wir besuchen Petra.
Zuerst ging es zu dem super Buffet von unserer Unterkunft, dem „La Maison“. Wir hatten unsere Sachen schon vorher gepackt und konnten sie an der Rezeption abgeben. Somit waren sie während unseres Aufenthalts in Petra relativ sicher verwahrt (Sie standen in der Lobby unter einem Tisch, mit einer Nummer gekennzeichnet). Dazu kam noch, dass die Unterkunft nur 200 Meter von dem Heiligtum entfernt ist. Besser geht’s nicht!

TIPP: ein Hotel nah an Petra erleichtert den Start. Und ist in der Nebensaison auch echt nicht teuer. 

Start in Wadi Musa

Am Eingang zu einem der Sieben Weltwunder gab es wieder Sicherheitskontrollen, dann mussten wir mit unserem Jordan Pass noch zum Ticketschalter. Dieser wurde kurz abgestempelt, somit konnten wir letztendlich durch die Ticketkontrolle. Von dort aus machten wir uns auf den Weg Richtung Eingang.
Einige Touristen waren mit uns auf dem Weg, schon am Eingang versuchten Leute, einem Esel oder Pferdetouren bis zur Schatzkammer oder der Monastery zu verkaufen.

Nicht für uns, also einfach weitergehen, und hoffen das man nicht die ganze Zeit verfolgt wird. Nun ging es darum, so gut wie möglich die Touristen hinter uns zu lassen und ein wenig alleine diesen Weg auf uns wirken lassen.

Nach ein paar Kurven und einigen ersten in Stein gehauenen Gebäuden neben einem breiten Weg, kamen wir schon zum Eingang der Schlucht.

petra karte wadi musa
Petra Weg
petra karte siq

Der Weg ist das Ziel - Schlucht Siq

Um ins Innere von Petra zu gelangen, ging es durch die Siq. Diese ist ein ganz schmaler Canyon mit hohen Felswänden, den man zur Felsenstadt durchqueren muss.
Wir liefen den Weg zur Schatzkammer zu Fuß.

Es ging immer leicht bergab und wir begaben uns immer weiter und tiefer zwischen diese Felswände. Zwischenzeitlich waren wir ganz allein zwischen den hohen Wänden, ab und zu sprangen wir zur Seite, da eine Kutsche in rasendem Tempo vorbeizog. In der Siq konnte man schon das nabatäische Wassersystem bewundern, kleine Kanäle, die sich an der Felswand entlang zogen.

TIPP: wenn man gut zu Fuß ist, einfach die paar Meter gehen. Die Siq ist wirklich schön und es lohnt sich, wenn man mal stehen bleiben und Sie bewundern kann.

Schatzkammer in Petra

Nach einem guten Fußmarsch erreichten wir endlich die Schatzkammer. Man hörte schon früh, dass man auf einen belebten Ort zukommt. Und so war es auch. Überall standen Menschen, Touristen, Touristenführer und Verkäufer. Die einen machten Fotos und die anderen versuchten den Touris auf teilweise penetrante Art und Weise Touren anzudrehen.

Hinter dieser Menschengruppe die Schatzkammer. Ein wirklich sehr imposantes Gebäude, die Größe und Details, der in Stein gehauenen Fassade sind unfassbar.

 

petra karte schatzkammer
Petra Schatzkammer

Wir machten ein, zwei Bilder unten und suchten nach einer Möglichkeit, dieses Gebäude auf eine etwas abgeschottete Art und Weise zu genießen.

Wir sahen einen kleinen Pfad, auf dem man auf eine weiter oben gelegene Plattform gelangte. Kurze Zeit später trafen wir einen der Guides, der meinte, dass wir hier nichts zu suchen hätten, da es nur mit Guide erlaubt wäre dort hochzugehen.

Nach einer kleinen Diskussion ließ er uns weiter passieren mit der Bitte, nicht direkt unten allen zu erzählen, wie man dort hinaufkommt.
Im Endeffekt sind das für alle frei zugängliche Wege, die Guides möchten mit der Führung natürlich etwas Geld verdienen, was wir auch verstehen. Also wenn ihr genug Urlaubsbudget übrig habt, lasst euch ruhig führen. Die Guides wissen natürlich auch, wie man die besten Fotos ohne Touris drauf bekommt und wo es die besten Blickwinkel gibt.

Endlich kamen wir oben an, wir standen da allein, direkt vor der riesigen Schatzkammer. Wenn man nicht nach unten sah und nicht genau hinhörte, bekam man fast das Gefühl, allein dort zu sein.
Wir nahmen uns an dem Ort etwas Zeit, um das Gebäude genauer zu betrachten und ein paar Fotos zu schießen.

Danach kletterten wir hinunter und machten uns weiter durch die Schlucht. Dort erlebten wir, wie ein Esel durchging und neben einer Frau mit den Hufen nach hinten schlug. Fast hätte er sie erwischt, es war ein ziemlicher Schreckensmoment. Wir erlebten noch öfter, wie diese Tiere allein durch die Gegend zogen oder von ihren Hütern verfolgt wurden, da sie nicht das machen wollten, was ihnen gesagt wurde. Sture Esel eben, aber scheinbar auch etwas gefährlich.

TIPP: immer schön die Local Guides beobachten. Die kennen die Tricks und die besten Spots.

Straße der Fassaden und das Theater

Kurz hinter der Schatzkammer verbreiterte sich der Weg wieder, die Felswände öffneten sich etwas. Dort ging es dann auch richtig los mit Verkäufern von Souvenirs. Überall standen sie und wollten Tücher oder Schmuck für teils horrende Preise verkaufen, wie es sich für solch einen Ort eben gehört. Wir lehnten dankend ab und kamen auf einem größeren Platz an, auf dem man einen ersten Einblick in eine stadtähnliche Struktur bekam. Überall Gebäude in Felsen geschlagen, die „Straße der Fassaden“, am Ende des Platzes stand dann auch das Theater. Die Touristenmassen lichteten sich und wurden überschaubarer, viele verbrachten erstmal einige Zeit an der Schatzkammer.
petra karte theater

Unser Ziel war es, definitiv erst einmal hoch zu Ed Deir Monastery zu gehen.
Auf dem Weg passierten wir aber direkt noch das Theater, welches noch ziemlich gut erhalten ist, aus Stein gehauen natürlich. Die Bauweise soll der römischen Architektur ähneln und somit zum Beispiel eine hervorragende Akustik bieten. Zudem hatte es Platz für ca. 8500 Personen, was für das Alter mal wieder ziemlich spektakulär ist.

Als wir auf unserem Weg rechts oben die Königsgräber thronen sahen, überlegten wir, noch dort vorbei zuschauen. Es wuselten dort aber gerade relativ viele Touristen herum, deshalb entschieden wir, erstmal weiter in Richtung des Klosters zu wandern.

Auf den Wegen verkauften kleine heruntergekommene Kinder hübsch marmorierte Steinchen. Sie sahen sehr zerzaust und arm aus und es wirkte, als sei dies ihr tägliches Leben. Wir glaubten nicht, dass sie jemals Petra verließen, sondern genau dort wohnten, vielleicht in einer der vielen Höhlen.

petra karte tempel

Tempel

Ein anderer Punkt, an dem wir hielten, war der Tempel. Dieser hatte damals eine Größe von 7560 m2, mit angrenzenden Arealen eine Fläche von 11.523m2 und wurde erst 1992 von der Brown University wiederentdeckt. 

Zudem ist es das der bis jetzt gefundene größte freistehende Gebäude in ganz Petra. Die Höhe des Tempels wird heute auf ungefähr 19m geschätzt und er stand erhöht an der Straße, insgesamt sollte dieses dann eine ungefähre Höhe von 34m erreicht haben. Das ist ziemlich riesig.
Auch in Ruinen war der Tempel äußerst beeindruckend.

Aufstieg zum Ed-Deir Kloster

Somit gingen wir relativ straight zu unserem gesteckten Ziel, kamen nur ein zwei mal vom Weg ab, um uns den Palast anzugucken oder eine kurze Pause zwischen den Felsen zu machen. Auf unserer linken Seite passierten wir den Hohen Opferplatz, sein hoher Bogen stand faszinierend schmal in der Sonne.

Ab dem „The Basin Restaurant“ ging es auf den Pfad Richtung des Klosters Ed-Deir.

Der Weg ist gut machbar, könnte aber auch daran gelegen haben, dass wir einfach eine sehr angenehme Temperatur von 22C° hatten. Es kommen ab und an mal Touristen auf Eseln vorbei und man muss ein wenig Platz machen, sowie Einheimische, die teilweise nicht wirklich Rücksicht nahmen auf die Wanderer.

Zudem stand hier und da noch ein Souvenirzelt und nach einiger Zeit kamen wir auch endlich an das Ende des Weges nach oben. Dort lag dann das riesige Kloster vor uns.

Angekommen am Kloster

Die Ausmaße sind gigantisch für solch ein Gebäude und das Alter. Es war kein Tourist vor dem Kloster, nur ein paar saßen vor dem etwas entfernten Restaurant, um einen Snack zu genießen. Somit hatten wir einen freien Blick auf das Bauwerk.

Wir machten ein paar Bilder und tranken einen schwarzen Tee, sogar in diesem kleinen Kiosk wurde Kartenzahlung akzeptiert und es gab WLAN (!!!). Da wir keine JOD mehr besaßen, mussten unsere Euros herhalten. Diese wurden aber auch ohne Probleme angenommen und wir konnten einen Tee für 2 JOD genießen, bevor wir weiter die Gegend erkundeten.

petra karte kloster

TIPP: geht den Weg zum Kloster hoch. Das Gebäude ist atemberaubend und man hat grandiose Ausblicke. Gebt euch auch ruhig den Ruck und geht zum ersten „Best View“.

Weiter oben erspähten wir einen erhöhten Punkt, zu dem wir gehen wollten, um einen besseren Blick über die Gegend zu bekommen. Schon der Weg wurde mit „The Best View“ – Schildern gepflastert. Als wir an der Erhöhung ankamen, zeigte nach links ein Schild mit „The Best View“ und gerade aus 5 Schilder mit „The Best View“.

Wir entschieden uns, lieber den direkten Weg und auch den höheren zu nehmen. Von dort oben bekam man noch einmal ein ganz anderes Gefühl für die Gegend. Überall Schluchten und Berge und natürlich das riesige Kloster, in den Berg gehauen, unter uns.

Bald machten wir uns langsam auch wieder auf den Rückweg in das Tal. Der Platz vor dem Kloster füllte sich langsam wieder mit Touristen und somit war der Aufbruch auch keine schlechte Entscheidung.

Beim Abstieg kamen wir wieder an ein paar Händlern vorbei und diesmal nahmen wir uns Zeit, ein paar Kaufgespräche zu führen. Noch ein Souvenir für das heimische Regal wollten wir ershoppen und zwar ein silbernes Kamel. Aber leider wollten die Händler uns nicht so wirklich entgegen kommen und ich (Raphael) wollte ja auch ordentlich verhandeln. Somit mussten wir unsere Verkaufsgespräche immer wieder abbrechen. Irgendwann kamen wir aber zu einer Frau, die wir auf einen angemessenen Preis bringen konnten und uns widerwillig unser Souvenir überreichte. Somit bekamen wir ein mittelgroßes silbernes Kamel für etwas mehr als 4€.

Glücklich darüber, schon ein schönes Andenken aus Petra und Wadi Rum zu haben, ging es weiter an den Abstieg. Von untern machten wir uns dann auf zu den königlichen Grabkammern.

TIPP: wenn ihr keine knallharten Händler seid, kauft eure Souvenirs besser in Aqaba oder Amman. Dort ist selbst der Handel-Einstiegspreis nur ein Drittel so hoch. 

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Königsgräber

Der Trubel schien sich während unseres Besuchs am Kloster etwas gelegt zu haben. Somit nahmen wir uns Zeit für eine kleine Snack-Pause am Rande der Gräber. Etwas makaber, aber die Überreste waren ja längst zu Staub zerfallen…

Wir aßen etwas, machten Fotos und sahen uns die in Fels gehauenen Bauwerke etwas genauer an. Der Stein an diesen Gebäuden hatte eine wunderschöne Maserung. Auch von innen wurden riesige rechteckige Zimmer aus dem Stein ausgehöhlt. Zum Schluss kletterten wir die Stufen ganz nach oben zum höchsten Grab. Von dort hatte man einen tollen Blick.

Rückweg

Nachdem wir alles ausgekostet hatten, begannen wir den Rückweg. Wir liefen zurück am Theater vorbei, an der Straße der Fassaden und bis zur Schatzkammer. Dort blieben wir noch einmal stehen und genossen den Anblick. Kletterten nochmal auf das Plateau ganz oben, weil es uns dort so gefallen hatte.

Als wir genug hatten, gingen wir durch die Siq zurück nach Wadi Musa. Unsere Füße schmerzten ein bisschen, zusammen mit den Beinen, die noch von gestern weh taten.
Im Hotel holten wir unser Gepäck ab und fuhren noch bis zum Dana Reservat, in dem unsere Unterkunft lag, das Dana Moon Hotel. Eher eine spartanische Behausung, dafür aber günstig und daneben ein wirklich gutes einheimisches Restaurant mit traditionellen Speisen. Lecker!

Check #roamlight

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