Monterey – Whale – Watching und Highway One
Research nennt man das!
Einer der wichtigsten und am längsten ersehnten Tage unser geplanten Reise sollte heute stattfinden, denn wir starteten heute eine Bootstour um Wale zu beobachten.
Grauwale verbringen den Winter im Golf Kaliforniens und pflanzen sich dort fort. Deshalb kann man sie mit Nachwuchs wunderbar bis April beobachten. Auch andere Walarten: Buckelwale, Finnwale, Orkas und Blauwale lassen sich manchmal blicken.
Wir haben also Seiten von verschiedensten Anbietern durchstöbert und stießen auf einen Kommentar, in dem eine Person beschrieb, dass sie über einen Groupon die Tour gebucht hatte (Groupon ist ein Anbieter für Angebote verschiedenster Art, von Hoteldeals über Restaurantrabatte zu Vergünstigungen im Zoo oder Freizeitpark). Also kurz gegoogelt, den Gutschein gefunden und für unglaubliche 53 Dollar unsere dreistündige Tour für zwei Personen gebucht.
Heute ist es endlich soweit!
Wir haben telefonisch reserviert und unseren Gutschein erwähnt und alles lief glatt.
Morgens sind wir ganz aufgeregt früh aufgestanden und nach einem kurzen Frühstück im Motel zum Fishermans Wharf in Monterey gefahren, wo schon ein paar Walbeobachtungsboote bereit im Hafen lagen. Nach einer kurzen Suche fanden wir Chris‘ Whale Watching, einen urigen kleinen Laden, geführt von drei waschechten Seebären. Als ein Mann neben uns erklärte, er komme von hier und wolle mal wieder mit seinem Sohn mitfahren, wussten wir, dass wir das richtige Boot gewählt hatten. Diese Gewissheit wurde immer stärker als zunächst der 70jährige Chris lautstark verkündete, es bestehe eine 100%ige Sicherheit, heute Wale zu sehen und wir dann auch noch auf dem Weg zu unserem Boot an den ganzen riesigen Doppeldeckerbooten vorbei flanierten und zu unserem kleinen Boot mit schöner Holzverkleidung gelangten. Also drauf aufs Boot, abgelegt und ein paar Plätze vorne mit guter Aussicht gesichert und los ging die Fahrt. Wir hatten auch noch das Glück, dass das Deck in keinster Weise überfüllt war. Die See war etwas rauh und dadurch gab es ordentliche Schiffsbewegungen. Einer der drei Seebären wies daraufhin, dass man bei eventueller Seekrankheit bitte nicht in den Innenraum gehen sondern stattdessen bitte einfach die Fische füttern solle.
Es sollte ein spektakel werden!
Nach ca. 20 Minuten Fahrt, an unzähligen Seelöwen vorbei, bekamen wir schon die ersten Wale zu sehen.
Grauwale.
Zunächst aus weiter Entfernung. Es war viel Bewegung im Wasser. Delfine und Grauwale schienen sich zu mögen und tummelten sich zusammen in den Wellen. Die Delfine sprangen um die Wale herum, tauchten unter ihnen hindurch, es sah aus wie ein spielender Tanz. Eine Stimme aus Lautsprechern verkündete, dass so ein Spektakel eine Seltenheit sei und wir verdammt Glück hätten.
Die Wale schwammen immer weiter auf unser Boot zu und gleichzeitig gesellten sich immer mehr dazu. Mehrere Grauwale mit Jungtieren wurden sichtbar, mindestens 5-7 Stück: An allen Seiten des Bootes ging es rund. Nachdem wir unser Glück kaum fassen konnten und die Situation eine Weile genossen hatten, machte unser Kapitän wieder eine Durchsage. Er habe in weiterer Entfernung wahrscheinlich Buckelwale gesichtet, sehr untypisch für die Zeit. Uns freute es riesig. Unser Kahn machte sich also auf, noch ein wenig weiter auf die See raus. Und da warteten schon die Buckelwale auf uns. Gleich zwei, dann drei und dann sogar vier Tiere schwammen um uns herum und tauchten unter uns her. Ein Spektakel, wie man es sich nur in Träumen ausmalen kann. Selbst der Kapitän meinte, dass man so etwas vielleicht 3 bis 4 Mal im Jahr zu sehen bekomme und der Tag etwas ganz Besonderes sei. Die Reaktionen der Einheimischen auf dem Boot zeigten uns, dass er die Wahrheit sagte.
Unbeschreiblich...
Diese Anmut, mit der sich die 15 Meter langen Tiere im Wasser bewegen und ihre Schwanzflosse in einem sanften Bogen über die Oberfläche gleiten lassen sucht seinesgleichen.
Wir waren so beeindruckt, dass wir teilweise komplett vergaßen, die Situation auf unseren Kameras festzuhalten.
Diese Tiere begeisterten uns so sehr, wir hätten Stunden bleiben können und die großen Meeressäuger bei ihrem täglichen tun beobachten können.
Leider hieß es irgendwann Anker lichten und zurück zum Steg! Auf dem Rückweg ans Land haben wir versucht, die vielen Eindrücke irgendwie zu verarbeiten, wir konnten gar nicht so richtig realisieren, was da gerade passiert war. Es war einfach unvergesslich.
TIPP: Monterey ist ein sehr Preiswerter Ort für solch eine Tour. Checkt Groupon, vielleicht habt ihr auch glück und könnt viel Geld sparen!






Auf nach Morro Bay!
Mit hüpfenden Herzen und einem breiten Grinsen im Gesicht ging weiter auf die Piste, mit dem Ziel Morro Bay.
Der Highway 1 schlängelte sich wieder in Kurven an der Küste entlang, ein paar beeindruckende Brücken waren zu bestaunen.
Ein toller Haltepunkt waren die McWay Falls, ein wunderschöner paradiesischer Strand, auf den ein Wasserfall herunterplätschert. Ein wirklich bemerkenswertes und ungewöhnliches Phänomen und sehr schön anzusehen.
Leider war die Straße ab Gorda gesperrt und gab keine wirklich gute Umleitung (außer man verließ den Highway sehr weit vor der Sperrung). Also hieß es, einen nicht allzu kleinen Berg zu passieren. Serpentinen ohne Ende und das nagte natürlich auch an unserer Endgeschwindigkeit und Zeit. Wir sind durch ein steppenähnliches Gelände gefahren und sind nach einem langen Umweg endlich in Morro Bay angekommen.
Dort gab es Abendbrot und das Bett, das wir nach der Fahrt dringend nötig hatten.