Isle of Skye
Aufstieg zum Old Man of Storr
Früh erwachten wir auf der Isle of Skye, die Nacht hatten wir auf dem Parkplatz vor dem Aufstieg zum Old Man of Storr vebracht. Es war eisig kalt und das Auto wurde vom Wind hin und her geschüttelt. Zum Glück hatten wir warme Schlafsäcke.
Der Wecker klingelte früh, denn wir wollten zum Sonnenaufgang oben sein. Jedoch regnete es stark auf das Autodach und wir entschieden, noch ein wenig zu warten.
Gegen 5:30 Uhr krochen wir aus dem Warmen und machten uns an den Aufstieg. Außer uns stand noch ein einziges Auto auf dem Parkplatz.
Ungefähr nach 30-45 Minuten Aufstieg erreichten wir den Old Man of Storr. Der Weg ist relativ einfach zu bewältigen, bei nassem Wetter nur sehr matschig und auch aufgrund des Gerölls sollte man festes Schuhwerk tragen.
Old Man of Storr
Als wir neben dem Old Man of Storr standen, musste die Sonne schon aufgegangen sein, jedoch konnten wir uns nicht sicher sein, denn wir sahen gar nichts: das Wetter spielte nicht mit. Es war unglaublich neblig und die großen Felsformationen waren nur als schattige Konturen im Nebel zu erkennen. Immer wieder begann es zu nieseln und eisiger Wind blies uns um die Ohren.
Um den berühmten Blick auf den Old Man of Storr zu erhaschen, hält man sich an den Felsformationen rechts und wandert nochmal ungefähr 10-15 Minuten den Berg hinauf. Der Traumplan war, sich dorthin zu begeben, zu frühstücken und dabei zuzusehen, wie die Isle of Skye erwacht und der Old Man of Storr von der Sonne erstrahlt.
Das schottische Wetter machte uns einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Für unser Frühstück suchten wir uns einen möglichst windschattigen Platz unter einem Vorsprung und hofften auf einen baldigen Wetterwechsel. Dieser stellte sich leider nicht ein.
Nach einiger Zeit begannen wir ein wenig enttäuscht den Abstieg über die Hänge, der wundervolle Blick auf den Old Man of Storr wurde uns leider verwährt.
So ist das nun mal in Schottland mit dem Wetter. Dafür mussten wir unser Erlebnis mit niemandem teilen. Unsere Fotos zeigen größtenteils den Nebel, wenn ihr Glück habt, bekommt ihr einen schöneren Ausblick geboten.
Beim Abstieg kamen uns sehr viele Wanderer entgegen, unter anderem auch zwei Asiatinnen mit ihren Rollkoffern (keine Ahnung, was sie damit auf dem steilen Geröllaufstieg und in dem Matsch vorhatten). Der Parkplatz unten war komplett voll. Neben dem Parkplatz reihten sich Auto an Auto die Straße entlang. Man sah, dass ein neuer Parkplatz gerade in Arbeit war.
Glücklicherweise verließen wir bei Ankunft der ganzen Menschenmassen den Parkplatz.
Lealt Falls
Eigentlich war der Plan, die Straße weiter in den Norden zu fahren und erstmal ein zweites Frühstück zu uns zu nehmen und die Füße aufzuwärmen. Ein Lokal dafür zu finden war jedoch nahezu unmöglich.
Stattdessen entschieden wir deshalb, etwas bei einem Supermarkt (dem einzigen) zu kaufen und weitere Sehenswürdigkeiten zu besuchen.
Vorher hielten wir jedoch noch kurz bei den Lealt Falls. Dort konnte man einen Wasserfall sehen, der über mehrere Stufen ins Meer fließt. Außerdem ist die Küste ganz schön, wenn man sich an den Rand der Klippen begibt. Jedoch standen auf dem Parkplatz der sehr gut zu erreichenden Wasserfälle einige Reisebusse, sodass wir den Ausblick mit so einigen teilten.
In Staffin besuchten wir kurz das Café 1400, es war aber komplett überfüllt und bot kein Frühstück an, sodass wir im Supermarkt ein paar Dinge kauften.
Brother's Point
Danach versuchten wir, einen weniger von Touristen überfüllten Platz zu finden und fuhren wieder ein Stück zurück südlich, um zum Brother’s Point zu laufen. Auf dem Weg hielten wir noch an den gut besuchten Mealt Falls. Dort stürzt ein Wasserfall direkt ins Meer, was faszinierend aussieht.
Am Brother’s Point wollte unser Navi gern, dass wir von der Hauptstraße in einen kleinen Privatweg einbiegen. Zunächst dachten wir, wir könnten direkt gegenüber parken. Eine sehr freundliche Schottin zeigte uns jedoch den Parkplatz ca. 50m nördlich. Leider mussten wir wieder ein paar Minuten im Auto warten, weil uns ein Platzregen überraschte.
Danach liefen wir den Privatweg zum Brother’s Point entlang, entlang an ein paar idyllisch gelegenen kleinen Häuschen, von denen aus man die raue Küste überblicken kann.
An Schafsweiden vorbei schwang sich ein Pfad zur Küste hinunter, leider war alles sehr matschig. Wir folgten einfach dem Weg bis an den steinigen Strand und hielten uns dann rechts. Der Blick war wunderschön, der Himmel brach sogar auf und zeigte uns ein wenig Sonne. In der Ferne sah man die Mealt Falls ins Meer strömen.
Nachdem wir uns rechts entlang der Küste mit nassen Füßen durch das überschwemmte Gelände gekämpft hatten, erreichten wir den Brother’s Point. Trotz Schwierigkeiten im Gelände (Gummistiefel bei nassem Wetter empfehlenswert), erreichten wir unser Ziel in ca. einer halben Stunde. Das Waten hatte sich gelohnt (über diesen Witz habe ich ungefähr 10 Minuten beim Schreiben gelacht 😀 ). Der Ausblick am Brother’s Point war wirklich atemberaubend. Das Zusammenspiel der Farben – das Blau des Meeres, das Quietschgrün des Grases, das Gelb der Sonnenstrahlen und das dunkle Grau der Gewitterwolken am Horizont – alles zusammen war einfach wundervoll.
Wie man auf den Bildern leicht erkennen kann, braute sich jedoch am Horizont eine dunkle Wolkenwand zusammen. Nach kurzer Verweilzeit auf der schönen Halbinsel machten wir uns auf den Weg zurück zum Auto. Die letzten paar Meter mussten wir rennen, weil ein weiterer Platzregenschauer auf uns niederging. Wieder im Auto wechselten wir erstmal die nassen Socken und Schuhe und überlegten uns das weitere Vorgehen.
über Quiraing zur Golden Cave
Eigentlich hatten wir geplant, einen weiteren Tag auf Skye zu verbringen. Die Insel hat wirklich viel zu bieten, uns schwebte eine Wanderung durch das Quiraing Gebiet vor und noch ein paar Ruinen und Buchten. Nach einem weiteren Blick auf die Wettervorhersage zeigte sich jedoch, dass für die nächsten Tage noch feuchteres Wetter auf Skye angesagt war. So beschlossen wir, an einem Tag die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu besuchen und die Insel zu verlassen.
Somit fuhren wir erneut in Richtung Norden der Isle of Skye, denn wir wollten die Golden Cave sehen. Unser Navi führte uns am wirklich schönen Quiraing vorbei durch saftige Wiesen und vorbei an einsamen Telefonzellen. Irgendwann landeten wir an einer winzigen Siedlung an der Küste und sollten einem Privatweg folgen. Stattdessen parkten wir davor am Straßenrand.
Golden Cave
Auf dem Privatweg kam uns ein Paar entgegen. Sie erzählten uns, dass sie auch zu der Höhle wollten, jedoch der Weg versperrt war. Allerdings wollten wir uns nicht so schnell geschlagen geben. Anstatt dem Weg zu folgen, machten wir uns auf in Richtung Küste. Unser Plan war, dann dem Ufer zu folgen bis zur Golden Cave. So weit, so gut. Nach ein paar hundert Metern erreichten wir eine klitzekleine Höhle an der Küste. Die Markierung auf der Karte im Handy hatten wir auch erreicht.
Etwas enttäuscht waren wir schon, denn wir hatten uns etwas Größeres vorgestellt. Nachdem wir ein paar Fotos geschossen hatten, entschlossen wir uns, einen kleinen Rundweg zu gehen und dem Weg entlang der Küste auf dem Hügel weiter zu folgen. Nach ein paar Minuten führte der Pfad wieder hinunter ans Meer. Dort offenbarte sich eine tiefe Meereshöhle, die eigentliche Golden Cave. Sie war wirklich ein kaum besuchtes Highlight der Isle of Skye.
Nachdem wir uns sattgesehen hatten, folgten wir weiter dem Rundweg. Wir landeten in saftigen Kuhwiesen und unsere Füße sanken tief in die überschwemmten Grashügel ein. Unsere Schuhe waren erneut klatschnass, als wir das Auto erreichten.
TIPP: die Golden Cave liegt etwas versteckt. Der Punkt bei Google Maps liegt etwas südlicher als die eigentliche Höhle. Bei regnerischem Wetter Gummistiefel nicht vergessen. Aber das kleine Abenteuer lohnt sich auf jeden Fall!
Portree
Da wir uns jetzt den ganzen Tag nur von kleinen Snacks ernährt hatten, beschlossen wir, in der einzigen „Stadt“ der Isle of Skye, in Portree, unser Abendessen einzunehmen. Deshalb folgten wir der Straße weiter über Uig und landeten schließlich wieder in der Mitte der Insel.
Schnell fanden wir einen Parkplatz nahe des Zentrums und machten uns auf die Suche nach einem Restaurant. Leider waren wir wohl nicht die einzigen. Die ganze kleine Innenstadt war voll von hungrigen Touris (eben die einzige Möglichkeit auf der Isle of Skye) und vor den Restaurants hatten sich Schlangen gebildet.
Da wir wirklich hungrig waren und die Schlangen wirklich lang, fiel unsere Entscheidung auf einen Fish-and-Chips-Laden direkt am Hafen. Dort versorgten wir uns, es gab aber leider keine Sitzgelegenheiten in dem Bistro. Also entschieden wir uns, nochmal in die Nähe des Old Man of Storr zu fahren, um ihn mal sehen zu können (denn es war gerade klar). Mit Blick auf die zerklüfteten Felsen genossen wir unser fettiges Mahl.
Als es dunkel war, fuhren wir in Richtung Armadale und suchten uns einen ruhigen Parkplatz für unser Auto. Somit schliefen wir auf einem größeren Parkplatz in der Nähe des Castles und wollten morgens die erste Fähre nach Mallaig nehmen.
Das war leider ein kurzer Trip auf der Isle of Skye.
TIPP: wenn man in Portree essen möchte, sollte man rechtzeitig einen Tisch reservieren (wenn möglich) oder zu einer sehr unüblichen Zeit essen. Das Städtchen ist der einzige Ort auf der Isle of Skye, in dem es eine Restaurant-Auswahl gibt.