Bus in Äthiopien – Von Hawzien zu den Simien Mountains

Buschaos und Umsteigerei

Wenn man von den Tigray Kirchen direkt zum Simien Mountains Nationalpark möchte, ohne den beliebten Stopp in Aksum (Axum) einzulegen, ist das nicht ganz so einfach. Von Hawzien kann man nicht direkt nach Aksum fahren, sondern muss zum Beispiel in Adigrat umsteigen. Und von Aksum kommt man auch nicht direkt nach Debark. In dem Punkt muss man auch mit dem Stopp in Aksum aufpassen, denn der Bus nach Debark fährt nur von Shire und auch nur morgens um 5:30 Uhr. Also Vorsicht, schon nachmittags nach Shire fahren und dort eine Extra-Nacht einlegen.

Unsere Tour: Von Hawzien nach Adigrat

Wir sind das Ganze folgendermaßen angegangen: Morgens sind wir früh aufgestanden und zum Busbahnhof in Hawzien gelaufen. Im Minibus nach Adigrat wurden wir um den Preis betrogen und zahlten pro Person 80 Birr. Eindeutig ein viel zu hoher Preis für die eine Stunde, aber uns gingen ein paar Jungs gehörig auf die Nerven. Naja, man lernt dazu.
Bus Äthiopien
Bus Äthiopien

Adigrat nach Aksum

Von Adigrat aus nahmen wir dann einen Bus nach Aksum. Statt eines Minibusses fuhr dort auch ein „normaler“ Bus, also eben ein Bus. Zuerst wollte uns ein junger Mann 100 Birr pro Person zahlen lassen, dann fragten wir den Fahrer und zahlten 60 Birr, das schien ein fairer Preis zu sein.

Als es los ging, bekamen auch zum ersten Mal richtige Tickets mit unseren Namen. Eine ältere Frau, die mit einem 6-jährigen Mädchen unterwegs war, bot uns Enjera und geröstete Körner zum essen an. Wir probierten ein paar Körner und freuten uns mit ihnen zusammen.

Die Fahrt war etwas ruppig und kurvig. Fast alle älteren Frauen und ein paar ältere Männer übergaben sich mehrfach während der Fahrt in Tüten. Diese wurden dann einfach zum Fenster hinausgeworfen.

Nachmittags erreichten wir Aksum und aßen dort in der Nähe des Busbahnhofs. Erst hatten wir überlegt, noch ein paar Stunden in der Stadt zu verbringen und die Ruinen anzusehen. Wenn man historisch interessiert ist, kann man sich viele antike Bauten und Ruinen, wie zum Beispiel den Stelenpark, einen ehemaligen Friedhof, anschauen. Da uns aber nicht bewusst war, dass wir von Shire heute nicht mehr weiter kommen würden, entschieden wir uns dagegen.

Bus Äthiopien

Aksum nach Shire ​

Nach dem Essen stiegen wir in einen Minibus nach Shire. Der Fahrer fuhr wieder wie ein Berserker und touchierte leicht ein Schaf mit seiner rasanten Fahrweise. Zum Glück passierte nichts. Mittendrin hielten wir einmal an. Am Straßenrand und in einem Flussbett daneben waren die Überreste eines Autounfalls zu sehen, der sich vor zwei Tagen ereignet hatte. Zwei komplett zerfetzte Minibusse lagen dort, bei dem Unfall waren 10 Menschen gestorben, als die beiden Fahrzeuge frontal gegeneinander prallten. Das führte einem vor Augen, wie gefährlich diese Fortbewegungsart war.

In Shire machten wir uns direkt auf den Weg zum Ticketoffice, ein paar Typen wiesen uns den Weg. Dort erfuhren wir, dass es nur den einen Bus früh morgens gibt und somit kauften wir direkt Busticket für den nächsten Morgen um 5:30 Uhr nach Debark. Kostenpunkt 115 Birr pro Person.

Leider wurden wir danach von einem der von uns deklarierten „Schlepper“ abgefangen. Noch am Anfang unserer Reise, wussten wir uns unglücklicherweise noch nicht richtig zu wehren und ließen uns ein Hotel von einem der Jungs zeigen. Auch dort nahmen wir uns nicht genug Zeit und schauten uns das Zimmer nicht eindringlich genug an.

Es stellte sich heraus, dass das WLAN nicht funktionierte, eine offene Stromleitung in die Dusche ragte, das Deckenlicht nicht leuchtete, das Badezimmer stark verschmutzt war und es auch kein warmes Wasser gab. Frecherweise drehten uns die Typen diese Bruchbude auch noch für 400 Birr an und ließen nicht mit sich handeln.

TIPP: wenn man mit dem Bus von Aksum nach Debark möchte, muss man früh um halb 6 den Bus aus Shire nehmen.

Bus Äthiopien

Shire nach Debark

Früh morgens um 4:30 Uhr standen wir auf, duschten eiskalt im Dunkeln und machten uns auf den Weg die paar Meter bis zum Busbahnhof. Dort warteten schon einige Menschen darauf, dass dieser seine Türen öffnete. Gegen 6:00 Uhr fragten wir unsicher andere Wartende, wann es denn so losgehe. Die Antwort: Um 6:00 Uhr. Um 6:30 Uhr wurden auch die Umherstehenden etwas ungeduldig und es wurde gegen die Tore geklopft und gerufen. Wenig später öffnete jemand die Türen und alle stürmten auf den Platz.

Derjenige, der uns auch vorher schon geantwortet hatte, zeigte uns, welcher Bus unserer war. Wieder so ein grüner, etwas größerer Bus. Wir stiegen als eine der ersten ein. Nach einer weiteren halben Stunde waren alle Plätze besetzt und der Gang voll von Menschen. Schon die Sitze sind extrem schmal und es ist kaum möglich, mit drei Leuten in einer Dreierreihe zu sitzen. Neben uns saß eine ältere Frau, wir ließen sie am Fenster sitzen, da wir Angst vor weiteren Übelkeitsanfällen hatten. Es ging los.

Die Busfahrt war sehr aufregend. Die Straße war unglaublich kurvig und somit wurde wieder einigen Leuten schlecht. Außerdem waren viele schreiende Kinder unsere Mitpassagiere. Es gab zahlreiche Checkpoints, an denen alle aussteigen mussten und das Gepäck kontrolliert wurde.

Außerdem hatten wir eine 20-minütige Mittagspause in einem sehr kleinen Dorf. Vor allem die Kinder in den Dörfern, in denen wir hielten, waren sehr interessiert daran, Kontakt mit uns aufzunehmen. Viele lächelten und winkten und die, die Englisch konnten, erprobten ihre Kenntnisse an uns. Es war wirklich lustig und schön.

Das letzte Stück des Weges bestand aus unbefestigter Straße und die komplette Fahrt dauerte an die sieben Stunden.

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